Ja, das waren sie wieder, die Fotografenfestspiele von Hamburg.
Es gibt zwei Sichtweisen, für die einen ist die Mitwirkung beim Maskenzauber in Hamburg als Kostümträger im besten Fall die Generalprobe für den venezianischen Karneval, und für die Fotografen eins der beliebtesten Motive am Ende des grauen Winters.
Und so treffen sich Maskenträger, in größtenteils bunten und phantasiereichen Kostümen, alljährlich im Februar rund um die Hamburger Binnenalster, um hier den Karneval in venezianischer Tradition, und ganz der hanseatischen Maxime, in aller Stille und Ruhe zu begehen.
Bei den Fotografen, auf der anderen Seite, sieht es ganz anders aus. Hier herrscht kaum Ordnung, hier wird mit allen Mitteln um den besten Standpunkt gekämpft. Animiert von den tausenden Bildern aus den Vorjahren, will jeder eben auch genau jenes Bild auf seiner Speicherkarte bannen, welches eben schon zig-Mal fotografiert wurde.
Die Ausrüstung variiert von Smartphone bis zur Spitzenausrüstung für 5-stellige Geldbeträge. Jeder will zeigen was er hat. Und auch wenn es die falsche Werkzeugwahl für diesen Zweck ist, das Ding muss durchgezogen werden. Und egal wie, wer sich nicht an die Spielregeln hält, wird auf übelste Weise beschimpft. Da sind vielfach die Smartphones, die zwar überall mal am langen Arm zwischengehalten werden, aber da sind auch die langen Brennweiten, die zwar perfekt für die Freistellung vor Hintergrund geeignet sind, aber dann doch oft einen Mindestabstand von mehreren Metern benötigen um Bilder rund um die Maskenträger einigermaßen sinnvoll zu gestalten. Ja, da stehen, in eh schon knappen Räumen, die Langbrennweiten neben den Smartphones und versuchen das beste Bild zu erhaschen. Nur irgendwie steht immer irgendjemand irgendwie im Weg.
Und jetzt oute ich mich, im Zweifelsfall bin ich es. Mit meiner Ricoh GR habe ich eine kurze Brennweite und muss ran ans Motiv. Das hat den Vorteil, dass mir keiner dazwischen läuft, ich aber immer irgendjemandem im Wege stehe. Aber mal ganz ehrlich, bei einer Dichte von 4 Fotografen pro Quadratmeter, seid mir nicht böse liebe Mitfotografen, getreu dem Motto: „Ist Dein Bild nicht gut, warst Du zu weit weg…“ werde ich auch künftig vor irgendwelchen Linsen mit meiner kleinen Kamera rumhantieren, die den meisten von Euch lediglich ein müdes Lächeln abringen, egal ob Ihr mit Euren Smartphone oder Euren 600 mm Objektiven rumhantiert.
Gewiss haben die vielen Fotografen dabei die „schöneren“ und „typischeren“ Bilder vom Maskenzauber an der Alster gemacht, ich habe diesmal etwas anderes versucht, und weil sie eher untypisch sind, zeige ich sie lediglich auf meiner Webseite. Ich freue mich über jeden, der hier einmal vorbeischaut.
Ich bedanke mich bei Markus Bock, der das Fest auch dieses Jahr wieder organisiert hat (https://www.facebook.com/groups/102227469979/).
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