Die Motive liegen auf der Straße –
oder „Du immer mit deiner Schtreetfotografie…“
Sonnabend der 8. Juli, war schon lange in meinem Terminkalender rot markiert. Für diesen Tag hat das „Unposed Society“ Streetfotografie Kollektiv zum „Meet&Street“ zu sich nach Hannover eingeladen. Nach einem ersten Treffen der Straßenfotografen 2021 in Frankfurt, sollte jetzt der Norden Treffpunkt der Szene sein.
Auf der Webseite des Kollektivs gab es schon zeitig alle Informationen rund um die Veranstaltung, und es blieb nicht zuletzt durch eine ausgiebige Q+A Sektion keine Frage unbeantwortet. Für mich als „Zaungast“ dieser Szene, die untereinander sehr gut vernetzt ist, stellte sich mir die Frage, ob ich überhaupt hinfahren sollte. Aber die 200 Kilometer bis Hannover sind nicht so weit weg, und ich machte mich auf den Weg. Viele der anderen Teilnehmer verbrachten das Wochenende in Hannover, aber der Hauptprogrammteil war für den Sonnabend geplant und sollte für mich ausreichen.
Angekommen mitten in der Stadt, war ich dann doch überrascht, mit wie vielen von den anwesenden rund 80 Fotografinnen und Fotografen, ich dann doch zumindest virtuell befreundet bin, und auch von den persönlichen Bekanntschaften konnte ich einige wiedertreffen.
So hatte ich dann doch nicht das Gefühl des Zaungastes, als es nach einer Begrüßung und einem Gruppenbild auf einen gemeinsamen Photowalk ging. Es fanden sich kleine Grüppchen zusammen, die meist mit einem Guide der Hannoveraner zu den interessanten Fotospots geführt wurden, und so Hannover kennenlernen konnten.
Für Erfrischung zwischendurch sorgte der „Feinkostkiosk“ in der Altstadt, der dann auch, nicht zuletzt wegen der organisierten Getränkesonderpreise, Dreh- und Angelpunkt des Tages wurde. Hier traf man sich, lernte sich kennen, tauschte sich aus, und machte sich oft in neuer Zusammensetzung auf zu einem neuen, weiteren Walk.
Auch wenn der gesamte Tag ein Highlight war, sollte das wahre Highligt am späten Nachmittag folgen. Es war ein Bauzaun als Straßengalerie vorbereitet, und die beteiligten Fotografinnen und Fotografen hatten Bilder von der Straße für die Ausstellung auf der Straße mitgebracht, und Passanten waren eingeladen Bilder zu gucken, und sogar bei Gefallen mitzunehmen. Sie wurden lediglich um eine kleine Spende gebeten.
Denn neben aller Freude am Fotografieren auf der Straße, hat man nicht die Menschen vergessen, die auf der Straße leben. Und so wurde der gesamte Erlös aus der Galerie dem Straßenmagazin „Asphalt“ gespendet. Durch den Erlös der Ausstellung und zahlreiche weitere Spenden, sind so immerhin 1.119,60 Euro zusammengekommen. Am Ende des Tages gab es viele zufriedene Gesichter. Besonders die Organisatoren der Unposed Society können absolut zufrieden sein, denn sie haben nicht nur ein gelungenes Streetfotografenevent organisiert, sondern auch großes soziales Engagement gezeigt. Aber auch die angereisten Fotografinnen und Fotografen hatten ein tolles Wochenende und eine Menge Bilder mit nach Hause genommen, die unter dem Hashtag „#meetandstreet22“ auf Instagram zu finden sind.
Für mich hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Szene der deutschen Straßenfotografinnen und Fotografen irgendwie besonders sind. Es sind eben die Rock’n Roller der Fotografen.
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